Der schwarze See

Marchi richtete sich auf. "Das klingt nicht gerade dannach als wenn du rücksicht auf ihn und seine Gefühle nimmst.", sagte sie spöttisch. "Ich weiß ja nicht ob ich ich irre, aber heißt Freundschaft nicht das man seine eigenen Interessen für das Glück der Freunde auch mal zurück steckt? Für mich klingt das ehr so als würdest du so gut es geht vermeiden das er mit einem Mädchen glücklich wird." sie machte eine Pause:"Kann es sein, das du Angst hast das dritte Rad am Wagen zu sein, wenn er sich verliebt?" Marchi wusste das sie mit dieses Worten eine Linie übertrat. Doch Haley hatte sie so offensichtlich herausgefordert das Marchi nicht anders konnte als zu kontern. Marchi war keines der Mädchen die klein bei gaben nur weil jemanden nicht passte was sie tat. "Ich hab den Eindruck, ich bin mehr in der Lage als du auf Shawns Gefühle Rücksicht zu nehmen." sagte sie kühl.

"Was kann ich dafür, dass ihr beide eurer Gefühlsleben ausgerechnet jetzt aufleben lassen müsst?"
Haley sprang auf, blickte Marchi eisig an.
"Das dritte Rad? Davor sollte ich Angst haben?" Sie schüttelte verärgert den Kopf. "Nein, denn ich weiß, dass auch er es einst überstanden hat. Das, was mich stört, sind all die Mädchen, mit denen ich auskommen müsste." Ihr Blick verfinsterte sich noch mehr. "Mädchen wie du, die sich alle paar Monate oder Wochen einen neuen Jungen angeln."
Sie machte eine Pause, überdachte ihre Worte sorgsam, damit sie nicht völlig aus der Haut fuhr.
"Und was Freunschaft betrifft, so hast du im Grunde Recht. Aber ich nehme Rücksicht. Auch wenn es für dich wie die Arbeit von Berserkern aussieht.", fuhr sie mit ruhigerem Ton fort, allerdings immer noch eisig.

Haley sprang auf. Die plötzliche Wut die in ihr Aufzustiegen schien brachte Marchi zu einem grinsen. Hatte sie also ins Schwarze getroffen?! "Das dritte Rad? Davor sollte ich Angst haben? Nein, denn ich weiß, dass auch er es einst überstanden hat. Das, was mich stört, sind all die Mädchen, mit denen ich auskommen müsste. Mädchen wie du, die sich alle paar Monate oder Wochen einen neuen Jungen angeln."
"Ach, Shawn lässt du das also durchstehen. Dich zu teilen, damit du glücklich bist. Aber selbst bist du nicht in der Lage über deinen Schatten zu springen und Shawn freie Wahl zu lassen? Ich hatte nicht den Eindruck dass Shawn sich so in dein Liebesleben einmischt. Als wir vorhin geredet haben hatte ich ehr den Eindruck er lässt dich machen was du willst."
Sie lehnte sich auf ihre Arme auf:"Was mich betrifft, wäre es nett wenn du das Beurteilen denen überlässt die mich gut genug kennen!", sagte sie nachdrücklich.
"Und was Freunschaft betrifft, so hast du im Grunde Recht. Aber ich nehme Rücksicht. Auch wenn es für dich wie die Arbeit von Berserkern aussieht."
Auch Marchi sprach ruhig:"Du hast recht, es sieht für mich wirklich nicht nach Rücksichtnahme aus, ehr nach selbstschutz, wenn du weniger an Shawns Gefühle und Glück denkst als an deinen Wiederwillen mit den Mädchen auszukommen. Traust du Shawn so wenig zu, als das du für ihn entscheiden musst?", sagte sie in leicht tadelndem Tonfall. "Wie soll er denn so Erfahrungen machen und 'die Richtige' finden?"

"Was mich betrifft, wäre es nett wenn du das Beurteilen denen überlässt die mich gut genug kennen!"
"Gleichfalls.", fauchte Haley, "Ein Dreikäsehoch muss mir nicht sagen, was ich besser über mich selbst weiß."
Sie spannte jeden einzelnen Muskel im Körper an.
"Shawn kann sich jederzeit einmischen und alles.", erklärte sie, "Aber wenn er meint, dass es okay ist, dann meint er das. Warum sollte ich seiner Meinung nicht vertrauen?"
Sie schloss kurz die AUgen, nur um dann, als sie sie wieder öffnete, Marchi noch verärgerter anzusehen.
"Er findet die Richtige. Vertrau mir. Nur muss diese eben mich überleben."

Marchi stöhnte auf. Was sie ärgerte war nicht das Haley sie nicht mochte, sondern dass sie sich Shawns Glück in den Weg stellte und nicht begriff das er es nur wegen ihr tat. "Er tut das nicht weil er die Typen mag, sondern weil er deine Entscheidung tolleriert! Weil du ihm wichtig bist, weil dein Glück ihm wichtig ist!" sie wurde gereizter, lauter. Sie war deutlich gereizter als in den Momenten in denen es um sie selbst gegangen war. "Er kann die Typen nicht ausstehen die du toll findest, aber das ist egal. Weil ihm wichtig ist das DU glücklich bist. Weil du ihm mehr als jede andere bedeutest!" sie ließ sich auf die Wiese fallen. Wie kommte man so begriffststutzig sein?

Haley brach in Lachen aus. Sie lachte nicht, weil es sonderlich komisch war, sondern weil sie, trotz des Ärgers, der in ihr aufgestiegen war, ihr Ziel vollends erreicht hatte.
"Tu mir einen Gefallen und urteile nicht über ihn oder mich, bis du dich nicht seine Freundin oder irgendetwas anderes, was mit ihm in Verbindung gebracht werden kann, nennen darfst.", sagte sie, "Und wenn er die Typen nicht ausstehen kann, wird er es schon sagen. Selbiges würde ich auch tun, wenn es um die Mädchen geht."
Sie grinste.

Marchi schaute sie mit hochgezogenen Augenbraun an:"Nein, würdest du nicht. Du lässt es nicht einmal dazu kommen. Indem du den Mädchen die dir gefährlich werden könnten schon vorher klar machst, dass sie gegen dich keine Chance haben. Und das was ich eben über ihn gesagt habe-" sie machte eine Pause. Packte ihr Pergament ein und stand auf:"Hat er mir selbst gesagt. Ich urteile nicht über Menschen die ich nicht kenne. Was man von dir nicht gerade behaupten kann!" sie schulterte ihre tasche:"Das ist jetzt nur eine Vermutung. Aber ich glaube nicht das Shawn es dir sagen würde wenn er damit deinem Glück im weg stehen würde. Außer er würde ihn wirklich hassen. Aber du bist ja nicht mal bereit die Mädchen kennen zu lernen ehe du dich einmischt!"

"Mir gefährlich werden könnte?!" Haley blickte Marchi fragend an. "Inwiefern? Das klingt so als würdest du mir andichten wollen, dass ich ihn liebe!" Sie musste ein weiteres Mal lachen.
"Das sagst du.", meinte Haley, "Ich habe gerade genug über dich erfahren ... auch wenn ich mich eingemischt habe. Du scheinst es ernst zu meinen."
Sie wusste, dass Marchi das wahrscheinlich nicht gutheißen würde und nicht einschlagen würde, aber das war Haley völlig egal; sie hielt Marchi ihre Hand hin.
"Auf gute, wenn auch feindseelige ... na ja ... Viel Glück."

"Mir gefährlich werden könnte?!" "Inwiefern? Das klingt so als würdest du mir andichten wollen, dass ich ihn liebe!"" Marchi schaute sie an. Endlich wurde ihre Stimmung wieder ruhiger. Doch sie fühlte sich immer noch sehr angespannt. Wie sollte sie denn so ihren Verwandlungsaufsatz weiter schreiben? "Er ist die wichtig oder? Eure Freundschaft ist dir wichtig, oder? Für soetwas, das eine so wichtig ist, gibt es doch immer Gefahren die man meidet, oder? Das meinte ich. Auf welche art zu ihn liebst. Maße ich mir nicht an zu entscheiden." auch wenn er dich auf eine Art liebt die in der kein Platz für mich ist. fügte sie Gedanklich hinzu.

"Ich habe gerade genug über dich erfahren ... auch wenn ich mich eingemischt habe. Du scheinst es ernst zu meinen."
Hatte nun sogar schon eine ihr relativ fremde person erkannt das es diesmal mehr wahr als nur schwärmerei? Hatte Sie sich ausgerechnet diesmal,wo sie abolut keine Chance hatte, verliebt? Das kann nicht wahr schein Marchi! Du bist so bescheuert! fuhr es ihr durch den Kopf. "Auf gute, wenn auch feindseelige ... na ja ... Viel Glück." Mehr aus höflichkeit, als aus überzeugung gab Marchi ihr die Hand. Was solls schon? Ich habe sowieso keine Chance bei ihm. Warum eine unnötige Feindschaft hegen?!

"Na denn.", meinte Haley, "Und ja, ist er. Er ist immerhin mein bester Freund."
Sie lächelte.
Ich werde sehen, ob ich es richten kann, dass er mit Marchi heute zu Mittag isst.
Dieser Gedanke schoss ihr durch den Kopf, als sie Marchis Hand schüttelte. Marchi empfand viel für Shawn und Shawn anscheinend für sie. Haley hatte beides erkannt und wusste durch dieses kleine Streitgespräch mit Marchi, dass diese es ernst meinte. Warum also sollten die beiden nicht auch eine Chance bekommen?
Apropos ... Wo ist Shawn eigentlich?
"Hast du noch eine Freistunde?", erkundigte Haley sich bei dem jüngeren Mädchen.

Marchi war von Haleys plötzlicher Freundlichkeit leicht überrascht. Doch was sollte es. Scheinbar hatte sich ihre Meinung über sie geändert. "Jah, die anderen haben gleich Kräuterkunde. Ich glaube ich geh in die Bibliothek. Ich muss meinen Aufsatz weiterschreiben. Heute Mittag hab ich noch Zauberkunst, da werde ich auch noch einiges aufbekommen." Sie schaute Haley an. "Ich will garnicht erst in verzug kommen! Was machst du jetzt noch? Ihr habt auch noch frei, oder?"

"Bis zur Mittagspause.", bestätigte Haley, "Shawn hat danach noch eine Doppelstunde frei und ich habe Geschichte der Zauberei. Danach haben wir Verwandlung und endlich Ende."
Sie musste bei Zauberkunst grinsen.
"Mein Lieblingsfach.", meinte sie, "Und Professor Flitwick gibt doch nie viel auf. Die Zauber sind immer recht leicht und die Aufsätze leicht zu verfassen."
Kurz überlegte sie.
"Shawn könnte dir doch helfen? Ich habe ihn in der Eingangshalle gelassen - er wollte nicht mit raus. Und wer weiß? Vielleicht taucht er ja auf?"

"Shawn könnte dir doch helfen? Ich habe ihn in der Eingangshalle gelassen - er wollte nicht mit raus. Und wer weiß? Vielleicht taucht er ja auf?" Marchi wusste nicht wie sie reagieren sollte. Dieser plötzliche Wandel verwunderte sie. Dem entsprechend skeptisch schaute sie Haley an. Haley schien sie nicht nur zu akzeptieren. Sie schien sie gerade wegs mit Shawn zusammen bringen zu wollen. Doch Marchi wollte nicht von ihr zu etwas ermutigt werden von dem sie wusste das es keinen Sinn hatte. Sie würde Shawn nicht dazu zwingen sie zu mögen und sie wollte nicht das er Haley zu liebe etwas mit ihr machte oder ihr half:"Es geht schon, Verwandlung und Zauberkunst liegen mir. Sowieso liegen mit dir praktischen Fächer und die theoretischen wie Kräuterkunde und Geschichte der Zauberrei hab ich ja gott sei dank weg.", sie lächelte:"Danke für das Angebot, aber ich erarbeite mir gerne selber meine Leistungen."

Haley zuckte mit der Schulter.
"Wenn du das meinst.", meinte sie.
Sie selbst nahm ihre Tasche ebenfalls wieder zur Hand und hing sich den Träger über die Schulter.
"Ich weiß gar nicht, ob wir irgendetwas in Verteidigung gegen die dunklen Künste aufbekommen haben ... ", stellte sie plötzlich fest, "Carrow kam gar nicht dazu, uns irgendwelche aufzugeben. Vielleicht sollte ich Shawn und Kath noch einmal meinen Dank aussprechen?"
Sie grinste.
"Na ja ... ", wechselte Haley wieder das Thema, "Praktische Fächer liegen mir auch eher. Shawn ist eher der Typ, der Theorie auch gut kann. Ich bin mehr ... gut, ich habe Geschichte der Zauberrei noch als Fach, ebenso alte Runen, aber nur, weil sich das ergab."

"Ja, das kann ich mir vorstellen", grinste sie als sie sich vorstellte das Shawn auch die theoretischen Fächer beherrschte. "Wie kommts dazu, dass sich diese Fächer ergeben? Willst du später etwas in die Richtung machen?" Eigentlich fand Marchi das irgend soein Beruf mit theoretischen Sachen nicht so richtig zu Haley passte. Sie wirkte sehr aktiv und nicht gerade wie jemand der gerne igendwodran lange rumsahs.

Haley überlegte. Wie sollte sie das am besten erklären?
"Na ja ... nicht direkt.", meinte sie schließlich nachdenklich, "Wenn es nach meinem Vater ginge, würde ich etwas Juristisches in der Muggelwelt machen ... und nach meiner Mutter irgendetwas in der Modebranche. Meinen Bruder haben sie ja auch dazu bekommen, dass er nichts als Zauberer macht."
Sie seufzte.
"Am liebsten würde ich etwas machen, bei dem ich sportlich aktiv sein kann oder reisen kann, aber bisher fiel mir nicht viel ein, was mir Spaß machen würde.", gestand sie, "Alte Runen ist eigentlich ein ganz einfaches Fach und wer weiß? Vielleicht wird es ja mal nützlich? Geschichte der Zauberei ... na ja, ich habe das Fach mal richtig gemocht, mittlerweile verabscheue ich es. Allerdings finde ich es interessant, vergangene Dinge zu erfahren."
Sie sah Marchi nachdenklich an, dann: "Was willst du eigentlich mal werden, Marchi?"

"Hört sich an als wenn du dich stark durchsetzen musst um das tun zu können was zu willst.",sagte Marchi und dachte an das was Shawn ihr über Haleys Familie gesagt hatte. Haley hatte es in ihrer Freiheit nicht so leicht wie sie. Marchis Mutter tolerierte jede Entscheidung ihrer Tochter. Sogar wenn sie wusste das sie falsch waren, denn so lernte Marchi dazu. Tatsächlich war Marchi inzwischen in der Lage die meisten Entscheidungen richtig zu treffen. Auch ihre Entscheidung was sie werden wollte überließ ihre Mutter ihr selbst, auch wenn sie sich noch nicht so recht entschieden hatte. "Ich weiß es noch nicht. Ich will etwas praktisches machen. Vielleicht wer ich auch Schauspielerin in der Muggelwelt, sowas liegt mir. Aber ich will eigentlich lieber unter Zauberern bleiben. Ich möchte nicht geheimhalten müssen wer oder besser gesagt was ich bin."

Haley nickte.
"Geht mir ähnlich.", bestätigte sie, "Seine Fähigkeiten verstecken zu müssen ist schon nervig. Und ja ... muss ich. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb ich ... einiges ziemlich brachial angehe. Aber für so Psychozeugs ist Shawn eher der Ansprechpartner." Sie grinste.
"Sonst versuch dich doch in einer Art Theater für Zauberer? Wenn es das noch nicht gibt, kannst du doch eines eröffnen. Theaterstücke, die du Zauberern und Hexen vorführst ... Nur halt auch eben auf der Basis der Magie.", meinte Haley scherzend, "Und falls es so etwas schon gibt ... verzeih mir diese Idee."