Haustisch der Gryffindors

Kath nickte: "Eine minimale einschätzung reicht schon, ich muss nur wissen ob sie aus der ersten Machtzeit stammen oder aus der jetzigen erst." Sie dachte nach, älter, braune Haare, Dunkles Mal, einer der 'Einführer'.
Nun, wenn Shawn die Haarfarbe dermaßen aufgefallen war konnte es nur Mulciber sein außer sie vergaß jemanden. Denn Averys Haare waren ehr unscheinbar und Selwin. Nun ja auch ehr kam in frage. Jenachdem wie alt der Mörder gewesen war. Selwin stammte ehr aus der jüngeren Generation während Mulciber mit ihrem Vater in der Schule gewesen war.
"Meinst du der Mörder war ehr 70 oder ehr 50?" fragte sie darum. Das würde die Entscheidung bringen wer es war, außer sie vergaß einen.
Der andere, jünger zwischen 20 und ende zwanzig. Ein neuling ganz klar. Wer von den neulingen stand mit Mulciber oder Selwin in Kontakt? Gage war der Mann von Selwins Tochter wenn sie sich recht erinnerte und 25. Andererseits führten manche Todesser Neulinge auch ganz ohne persönlichen Kontakt in das Todesser dasein ein. Es blieb anzuwarten wie alt der Mörder gewesen war.

"Fünfzig.", meinte Shawn nachdenklich, "Eher darüber, aber definitiv nicht siebzig."
Da war er sich sicher. Ein so alter Mann wäre ihm noch mehr aufgefallen. So ein "alter Kauz" bzw. "alter Opa", wie Haley ältere Herren immer nur zu gerne bezeichnete.
"Aber ... warte mal.", sagte Shawn fast urplötzlich und hob die Hand, um sie in einem eventuellen Redeschwall - was garantiert nicht geschehen würde - unterbrechen zu können, "Seidenhandschuhe."
Warum war er nicht schon vorher darauf gekommen? Kein Mensch trug solche Handschuhe! Definitiv nicht! Das war eher selten.
"Der ältere der beiden trug Seidenhandschuhe.", erklärte er und wirkte dabei aufgeregt, seine Augen blitzten vor Erwartung. Er war seinem ersten Zwischenziel schon so nahe.
"Sie waren mit Blut befleckt. Seidenhandschuhe.", wiederholte er, "Welcher normale Mensch trägt schon Seidenhandschuhe?"

"Fünfzig. Eher darüber, aber definitiv nicht siebzig." Also musste es wohl Selwin sein. Naja, gegen Selwin hatte er zuindest eine Chance, wenn er vorher ordentlich trainierte. "Aber ... warte mal." Kath horchte auf. Shawn hob seine Hand, doch sie war sowieso viel zu gespannt um ihm dazwischen zu reden. "Seidenhandschuhe."
"Der ältere der beiden trug Seidenhandschuhe."
Kath klappe der Mund auf, auch wenn sie ihn schnell wieder schloss. Verdammt, sie hatte doch jemanden vergessen. Pyrites! Sie hatte ihn vergessen weil sie ihn hatte vergessen wollen, seit je her war es so gewesen. Egal was sie bei Avery, Lestrange oder Malfoy empfand. Pyrites war ein ganz anderer Fall. Denn unter anderen Umständen hätte sie ihn vielleicht sogar gemocht und das machte ihr Angst. Darum hatte sie ihn so gut es ging aus ihrem Kopf verbannt. Doch es gab kein Zweifel. Er war der einzige Todesser der Seidenhandschuhe trug.
"Sie waren mit Blut befleckt. Seidenhandschuhe. Welcher normale Mensch trägt schon Seidenhandschuhe?" Shawn schien ganz aufgeregt. Selbstverständlich, er würde gleich erfahren wer der Mörder seines Bruders war. Ein Mann der wirklich nur aus Vergnügen und Machtier mordete. Ein Mann gegen den Shawn kaum eine Chance haben konnte.
"Ich kenne ihn." sagte sie und bemühte nicht ganz so erschlagen zu klingen wie sie sich grade fühlte: "Das kann nur Pyrites sein. Er ist Roger Pyrites, einer der Ranghöchsten Todesser. Auch wenn er sich meist im Hintergrund aufhält" Um sich selbst von dieser düsteren Vorstellung weg zu bringen benannte sie den zweiten Todesser, denn auch er war damit klar. Haddock war durch Pyrites zu den Todesser gekommen und er schien ihn fast zu vergöttern. Sehr unwahrscheinlich dass er sich von einem anderen als ihm einführen ließ und Pyrites war auch ehr wählerisch. Von Huddock dagegen schien er vergleichsweise viel zu halten. Verdammt, das passte viel zu gut zusammen. "Der jüngere ist wahrscheinlich Marten Huddock. Er ist ein ziemlicher Neuling, allerdings ist er auch ein relativ begabter Zauberer."

Shawn sah, wie Kath den Mund aufklappte, auch wenn sie ihn schnell wieder schloss. Also hatte sie ihn erkannt! Er hatte den entscheidenen Hinweis gegeben ...
Er konnte spüren, wie die Aufregung in ihm aufstieg. Seine Hände legte er auf den Tisch, die eine zu einer Faust geballt, die andere darum geschlossen. Sie zitterten vor Aufregung und er wollte nicht preisgeben, dass dem so war. Jede Faser in seinem Körper schrie nach den Namen, die Kath nun hatte, sein Verstand wollte ihn dazu bringen, dass er aufstand und dem ein Ende machte und ging und gleichzeitig schickte es ihm noch einmal die Bilder von dem Moment, in dem Ryan O'Riley sein Leben verlor.
Ja!
Aufgrund seiner Aufregung ignorierte Shawn das, was ihm sein Gehirn sendete: Kath klang nicht sonderlich erfreut darüber, dass es gerade der Todesser zu sein schien, den sie nannte. Normalerweise hätte er nachgefragt, aber in diesem Moment war er viel zu versessen auf die Namen. Seine Rache würde bald endlich stattfinden können.
"Pyrites.", wiederholte Shawn mit ernster Mine und ernstem Ton, "Huddock."
Es klang so einfach. Jetzt, wo er die Namen wusste, würde der Rest zwar langwiedrig und anstrengend sein, aber im Gegensatz zu anderen Dingen ein Kinderspiel. Es würde nicht einfach sein, aber möglich. Es war nicht mehr ganz unmöglich.
Ryan ... Endlich ist es so weit.
"Begabt oder nicht, ranghöchster oder nicht.", meinte Shawn und klang dabei eher nach Haley und nicht nach sich selbst, eine der wenigen Eigenschaften, die auf ihn abgefärbt hatten, "Ich bin vorbereitet."
Er blickte sich kurz um, dann sah er Kath wieder an.
"Danke."

"Begabt oder nicht, ranghöchster oder nicht. Ich bin vorbereitet. Danke." Kath griff nach seiner Hand ehe er gehen oder sich abwenden konnte. Als sie sie berührte spürte sie wie sehr sie zitterete. Sie konnte dieses Gefühl von Rache nachempfinden, sie kannte es nur zu gut. Wie gern würde sie Bellatrix Lestrage zur strecke bringen.
"Trotz bringt dich hier nicht weiter, nicht mal Ehrgeiz! Gegen Huddock hast du ne Chance wenn du dich gut vorbereitest, aber Pyrites ist einige Nummern zu groß. Ich weiß noch nicht mal ob ich ne Chance gegen ihn hätte und mich darf er nicht mal richtig angreifen!" es war fast ein zischen statt ein flüstern. "Ich kenne ihn, ich hab ihn einige Sommer lang erleben müssen. Wenn du ihn im falschen Moment erwischt bringt er dich um noch ehe er weiß wer du bist. Einfach so! Egal was du vorbereitet hast, für Pyrites wirds nicht reichen. Noch nicht!" Sie fixierte ihn mit ihrem Blick, wollte wissen was er dachte, was er beschloss denn wenn er bei der Rache starb, war das ihre Schuld!

Marchi hatte Shawn und die Siebtklässlerin beobachtet. Sie sahs nah genug um einige Fetzen aufzuschnappen, jedoch begriff sie den Zusammenhang nicht. Shawn fragte dieses Mädchen nach Ryans Mörder. Er beschrieb sie ihr genau und sie fragte nach, als habe sie Ahnungen und würde einzele Todesser ausfiltern. Woher kannte sie die alle? Selbst jemand der jeden Tag die Zeitung las konnte doch unmöglich soviel über die Todesser wissen. "Shawn? Woher weiß sie das alles?", fragte Marchi Shawn flüsternd und unsicher. Doch der schien sie garnicht zu hören. Eben schien ihm etwas eingefallen zu sein. Doch das einzige was sie von seinem Einfall mitbekam war der Begriff "Seidenhandschuhe" Die Siebtklässlerin allerdings schien damit etwas anfangen zu können. Pyrites und Huddock wiederholte Shawn die Namen die sie genannt hatte. Sie kannte das Mädchen zwar nicht, aber man sah ihr an dass sie sich Sorgen machte. Die zwei schienen gefährlich zu sein. "Begabt oder nicht, ranghöchster oder nicht. Ich bin vorbereitet. Danke." Marchi starrte Shawn an. "Aber, aber das ist-" Doch da griff schon das andere Mädchen nach seiner Hand. Jetzt erst bemerkte Marchi jede Faser von Shawns Körper angespannt war. Zuvor hatte sie garnicht darauf geachtet, sie war viel zu beschäftigt damit gewesen das Mädchen zu beobachten, woher sie bloß so gut bescheid wusste!?
Zumindest schien sie nicht auf deren Seite zu sein, denn sie machte sich ganz offensichtlich Sorgen um Shawn.
Marchi hörte an ihrem Tonfall dass sie Shawn warnte, es war nämlich fast nur noch ein Zischen doch was genau sie sagte verstand sie nicht. Nur Bruchstücke. "...Huddock hast du ne Chance ... Pyrites ... Nummern zu groß ... ich ne Chance gegen ihn hätte ... nicht mal richtig angreifen! Ich kenne ihn,... im falschen Moment erwischt ... ehe er weiß wer du bist... egal ... für Pyrites wirds nicht..."
Sie wollte Shawn von seinem Vorhaben abbringen, soviel war klar. Vorallem dieser Pyrites schien gefährlich zu sein. "Shawn, ich kann ja verstehen-" begann sie. Was für ein Schwachsinn, von ihr war noch nie jamand von einem Todesser ugebracht worden. "- bitte hör auf sie, bereite dich noch weiter vor, bis du wirklich gewinnen kannst. Sonst ist das Selbstmord!" flüsterte sie ihm mit unterdrückter besorgnis zu. Sie wollte sich nicht in sein Leben einmischen, in seine Entscheidungen, aber sie wollte ihn bitten. Bitte nichts dummes, unüberlegtes zu tun.

Shawn, der den Blick kurz zu seinen Händen gesenkt hatte, bevor Kath ihre Hand auf seine legte, hob den Blick, als sie dieses tat. Er kannte sie nicht gut genug um zu wissen, wie sie wirklich tickte, aber so eine Reaktion hatte er nicht von ihr erwartet. Zumal sie sich irgendwie sorgen zu schien.
"Das sagst du nur, weil du denkst, dass es deine Schuld wäre, wenn ich ... ", begann Shawn, doch dann hörte er Marchis Worte.
Er hatte Marchi fast völlig vergessen, dabei saß sie doch noch immer bei ihm. Wie viel hatte sie mitbekommen? Hatte sie erraten können, woher Kath all diese Dinge wusste? Sie klang wirklich besorgt und Shawn drehte den Kopf zu ihr und seufzte.
"Inwiefern sollte man sich denn weiter vorbereiten?", stellte Shawn die Frage mit gesenkter Stimme an beide Mädchen, "Es ist nicht so, dass ich keine Zauber oder Flüche kann. Ich war in der verbotenen Abteilung mit Kira, um für sie wer-weiß-was-für ein Buch zu besorgen und für mich eines hinsichtlich der Todesser und mehr kann ich nicht tun. Wenn ich einen unverzeihlichen Fluch anwenden würde zum Trainieren, würde es nicht funktionieren. Selbst mit aller Willenskraft nicht."
Man muss es wirklich wollen. Hass verspüren ... wirklich Schmerzen zufügen wollen, töten wollen ... foltern ... quälen ... zum Üben würde ich das niemals können. Und die Lehrer würden es bemerken und wenn wir jemanden in den Krankenflügel bringen müssten, würde Madam Pomfey skeptisch werden.
Aber das Anwenden eines unverzeihlichen Fluches angesichts der Rache wenn er Huddock und Pyrites gegenüber stehen würde, würde sicherlich kein Problem darstellen. Er hatte genug Wut und Hass auf die beiden, wollte sie leiden sehen, sie umbringen. Er würde es schaffen, wenn er wirklich wollte ... und seine gute Seite und Art ein einziges Mal zu hundert Prozent ablegte.
Aber was wird dann aus dir?, fragte eine Stimme in seinem Kopf, die er seinem Gewissen zuordnete, Wenn du einen der Flüche angewendet hast? Die unverzeihlichen Flüche verändern den Anwender grundlegend. Ein guter Junge wird danach nie wieder der gute Junge von vorher sein.
Shawn schüttelte den Kopf, krallte die Finger seiner einen Hand so fest zusammen, dass halbmondförmige Abdrücke seiner Fingernägel in der Handinnenfläche zu sehen waren.
"Es ist nett, dass ihr euch um mich sorgt ... ", murmelte er und versuchte den Blickkontakt zu beiden zu meiden, "Aber ich denke, dass ich der bin, der sich um sich selbst zu kümmern hat. Und ... Kath?"
Er hob zwar den Blick, blickte ihr aber nicht ins Gesicht.
"Sollte etwas passieren, ist es nicht deine Schuld. Definitiv nicht."

"Doch, ich hätte dich zu ihm geschickt", sagte das Mädchen, dass Kath zu heißen schien betroffen. "Schließlich hätte ich auch sagen können dass ich sie nicht kenne!" Das Mädchen suchte den Blickkontakt zu Shawn, fast hatte Marchi den eindruck sie bereute es ihm die Wahrheit gesagt zu haben. "Du musst Pyrites kennen lernen, beobachten, seine Schwäche finden. Dann kannst du gewinnen!" Sie schaute auf ihre Fingernägel. "-vielleicht sogar ohne unverzeihlichen Fluch!", fügte sie hinzu.
War sie nicht die jenige gewesen die einen dieser Flüche angewannt hatte? Marchi war langsam wirklich verwirrt. Dieses Mädchen war ihr ein Rätsel.
"Shawn, ich weiß nicht wie es ist sich Rächen zu wollen. An jemandem der jemand wichtigen umgebracht hat. Aber wenn du dich in Gefahr bringst macht das Ryan weder lebendig noch würde er das wollen. Ich kenne ihn nicht, aber wenn er nur halb so ist wie du würde er sicher nicht wollen dass seinem Bruder was schlechtes wiederfährt!", ihre Stimme klang erstaunlich fest dafür dass sie sich fühlte als müsse sie gleich los weinen. Sie hatte nicht das Recht sich einzumischen. Sie wollte es am liebsten auch garnicht. Aber der Gedanke dass Shawn sich selbst in Gefahr brachte machte ihr Angst. Eine ganz neue Angst als sie bisher kannte.
"Hör auf sie, sie scheint doch zu wissen wovon sie redet. Räche Ryan, aber bring dich nicht in Lebensgefahr!" setzte sie wieder etwas weicher und nur für ihn gedacht hinzu.
Das Mädchen beobachtete sie während sie gesprochen hatte. Dann sagte auch sie noch einmal: "Ich weiß wie sehr du sie hasst, ich kenne das zur genüge. Aber sie hat recht. Es macht die Toten weder glücklich noch stolz wenn wir uns in Lebensgefahr bringen. Was meinst du warum Lestrange noch lebt? Mein Bruder ist für mich gestorben um mich zu schützen, ich werde ihn Rächen, aber dann wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Ich kenne Lestranges Schwäche, damit kann ich sie viel mehr verletzen als sie einfach nur zu töten." , sie lachte leise hämisch auf: "Den meisten Todessern ist ihr eigenes Leben egal. So Egoistisch sie sind, das Leben bedeutet ihnen nichts. Pyrites ist da nicht viel anders. Selbst falls du es schaffst ihn zu töten, ihn wird es ehr freuen aus dir einen gebrochenen Menschen gemacht zu haben als dass es ihm um sich leid täte. Du musst etwas finden dass ihn von innenheraus zerstört und nicht dich!" Dieses Mädchen hatte also genau wie Shawn ihren Bruder verloren. Es hörte sich an als wolle sie dass Shawn einen Fehler vermied den sie erfahren hatte. Denn sonst würde sie die unverzeihlichen Flüche ja nicht verwenden. Marchi beobachtete ihre Mimik. Es sah aus als wolle sie etwas offenbaren und sich gleichzeitig zurück ziehen. Sie drückte sich indirekt aus, um sich unangreifbar zu lassen, doch sie wollte Shawn helfen.
Das Mädchen war seltsam und irgendwie geheimnisvoll doch vorallem schien sie in sich selbst zerrissen zu sein.
Etwas traurig lächelte Marchi ihr zu. Wieviele Leben hatte du-weißt-schon-wer und seine Anhänger wohl schon verstört? Wieviele gute Seelen zur Rache getrieben?

"Die Methode der Schlange.", meinte Shawn und sah Kath an, "Aufspüren, beobachten, zustoßen."
Eigentlich hatte Shawn sich nie wirklich für Tiere interessiert, aber er erinnerte sich daran, dass Dean, Haleys älterer Bruder, vorletzten Sommer etwas über gewisse Tierarten erzählt hatte, da einige aus seiner Einheit üble Scherze spielten.
"Die unverzeihlichen Flüche sind auch wenn nur ein letzter Ausweg.", meinte Shawn, dem noch immer die Stimme seines Gewissen vor wenigen Minuten im Kopf herumspukte, "Und was das mit dem lebendig oder wollen betrifft, so ist mir das klar. Es geht hier nicht um Ryan, doch schon ... aber was ich sagen will ... "
Shawn hielt kurz inne, drehte den Kopf zu Haley, die mit Kira zu reden schien, dann sah er wieder zu Kath und Marchi und seufzte.
"Ich selbst will endlich damit abgeschlossen haben.", sagte er mit gesenkter Stimme, "Ich räche Ryan, aber gleichzeitig sorge ich dafür, dass ich mich endlich besser fühle."
Sein Blick ruhte auf einen unscheinbaren Fleck des Gryffindor Haustisches, der nichts besonderes war. Nur ein Fleck. Doch er sorgte dafür, dass Shawn die Mädchen nicht ansehen musste, während Kath das von ihrem "Bruder" erzählte. Er hörte ihre Worte, konnte sie verstehen - nicht nur angesichts der Worte, sondern auch ihrer Gefühle hinsichtlich dessen -, aber er bezweifelte, dass sie wusste, wie es war, wenn man einen Teil von sich verlor.
Ryan O'Riley war nicht nur ein Bruder. Das Verhältnis zwischen Geschwistern war trotz Höhen und Tiefen meist sehr gut. Bei allen war es so. Geschwister stehen einander sehr nahe. Bei Zwillingen ist es anders. Ryan und Shawn, obwohl sie keine eineiigen Zwillinge waren, waren immer wie ein und die selbe Person gewesen, auch wenn sie sich unterschiedlich verhielten. Sie waren einander selbst bei unendlich vielen Meilen Trennung so nahe, wie man sich nur nahe sein kann, wenn man mit dem anderen sein Leben teilt. Doch Ryan war ermordet worden und weilte nicht mehr unter ihnen. Und damit fehlte ein Stück von Shawn selbst. Ein Stück, dass ihn ergänzte, ihn vollständig machte. Dass ihn als einen ganzen Shawn O'Riley auswies. Und Shawn bezweifelte, dass Kath so etwas verstand oder gar jemals gefühlt hatte.
"Das mag sein, dass ihn das nur erfreut.", sagte Shawn und setzte sich gerade hin, hob den Blick und sah Kath direkt in die Augen, "Aber ich werde einen Weg finden, ihn leiden zu lassen. Und seinen kleinen sogenannten Freund."

Bella ging zu ihrem Haustisch, an dem sie auch ein paar bekannte Gesichter sah. Sie schienen sich zu unterhalten mit einem Ravenclawschüler, wenn sie sich nicht täuschte. Sie ließ sich am Tisch fallen und warf ein "Hey", in die Runde. Dann sah sie missmutig auf den Tisch, das war ja mal ein toller Tag gewesen. Sie schaute ihre Fingernägel an und musste sich echt darum bemühen, nicht an ihnen zu knabbern. Es war eine schlechte Angewohnheit von ihr, aber es war wie eine Sucht, sie wurde es einfach nicht los. Aber es musste schon relativ ekelig sein und dementsprechend waren ihre Fingernägel auch ziemlich kurz. Schnell schüttelte sie die Ärmel von ihrem Mantel darüber. Sie wollte den anderen ganz einfach den Anblick ersparen. Leicht lächelnd blickte sie sich dann in der Halle um. Es füllte sich ziemlich rasch un dsie war froh, noch for der größten Menge gekommen zu sein, die sich in die Halle drängte und versuchte, einen Sitzplatz zu ergattern. Bella Wollte sich zurücklehnen, bis ihr einfiel, dass sie auf einer Bank saß und nicht mehr wie im Unterricht auf einam Stuhl. Zum Glück war sie nicht umgekippt, das wäre ja noch schöner gewesen. Sie hob ihre Tasche auf ihre Beine und wühlte darin herum, bis sie endlich ihren Stundenplan fand. Was hatte sie als nächstes? Ach, auch egal, sie steckte ihn einfach wiedr ein und holte ein Blatt Papier heraus. Sie wusste nicht, warum, aber sie tat es einfach. Sie hatte nicht wirklich vor einen Brief zu scghreiben, aber nun ja, etwas musste sie ja tun, denn komischerweise hatte sie keinen hunger, wie in letzter Zeit schon länger nicht mehr. Sie hoffte, dass das normal war und sie nicht bald magersüchtig wurde, obwohl sie sich nicht als fett ansah. Sie dachte sich, dass sie denn wirklich krank sein müsste. Sie war vielleicht nicht die dünnste, aber fett war sie auf keinen Fall. Zumindest würde sie das sagen und sie hoffte, dass niemand sie jemals fett nennen würde, denn dann würde ihre Seöbstbewusstsein ziemlich einknicken, selbst wenn es nur ein Witz wäre, aber sie hatte schon immer ziemliche Angst davor, als fett beschimpft zu werden, auch wenn das weiß Gott besser war, als ein Skelett zu sein, fürchtete sie sich ein wenig davor. Fast hätte sie laut aufgelacht.

Kath schaute Shawn an. Sie spürte dass die verbindung die er zu Ryan gehabt hatte anders als ihre zu Sirius war. Natürlich war sie anders, Shawn und Ryan waren Zwillige und gerade bei Zauberern konnte dies zu einer sehr intensiven Verbindung miteinander führen. Doch auch wenn sie eine andere Verbindung hatten, so war sich Kath sicher dass die intensivität der Beziehung zueinander dürfte ähnlich stark sein. Schließlich war Sirius für die Jahre lang der einzige Halt gewesen, er war ihr Leben gewesen, ihre einzige Zuflucht wenn ihre verdorbene Kindheit sie quälte. Oder wenn sie Angst hatte wie ihr Vater zu werden, er hatte ihr beigebracht wie wichtig es war zu Lieben und nun war es das wichtigste was es für Kath gab.
Sie hatte die Vertrauensschülerin beobachtet als sie zu Shawn gesprochen hatte. Sie war sehr stark, sie schien Angst um ihn zu haben und dennoch zeigte sie dies nicht, sie hilt sich heraus, obwohl Kath sich sicher war dass dieses Mädchen gefühle für Shawn empfand.
Sie wannte den Blick von ihr ab.
"Shawn, versprich mir dass du ihn nicht provozierst. Ihm aus dem Weg gehst, ihn nur beobachtest. Dann kann ich ihn her locken, aber nur wenn du mir das versprichst!", sie schaute ihn durchdringlich an.

"Shawn, versprich mir dass du ihn nicht provozierst. Ihm aus dem Weg gehst, ihn nur beobachtest. Dann kann ich ihn her locken, aber nur wenn du mir das versprichst!"
Sie starrte das Mädchen an. Doch dann begriff sie, hier in Hogwarts würde dieses Mädchen in der Nähe zu sein. Marchi war sich sicher dass sie ein Auge auf den Ablauf vo Shawns Rache haben zu wollen. Dieses Mädchen schien wirklich viel über die dunklen Künste, die Todesser und Rache zu wissen. Mit einem mal stellte Marchi sich eine Frage. Hatte sie schon einmal gemordet? War sie deshalb so epicht darauf ihn davon abzuhalten?

Da bemerkte Marchi Annabella. "Hi! Bella! Wie war dein Tag bisher?", fragte sie und bemühte sich fröhlich zu klingen. Ablenkung das konnte sie jetzt gut brauchen. Wäre doch nur Ginni hier, sie kannte diese Art von Angst sicher. Schließlich war ihre ganze Familie im Orden und der Junge den sie liebte war auf der Flucht und der meist gesuchte alle Flüchtigen.
"Wo hast du Belle gelassen?", grinste sie, denn meist sah man die Schwestern gemeinsam.

"Wie ich sagte, aufspüren, beobachten ...", wiederholte Shawn, fuhr dann aber nicht mit seinen Worten hinsichtlich der Methode der Schlange fort, "Du würdest ihn herlocken. Doch würde ich dann endlich meine Rache erfüllt bekommen?"
Shawn blickte Kath direkt in die Augen. Er wollte eine ehrliche Antwort. Sie hatte ihm schon so viel geholfen bis hierher, sie hatte ihm die Namen genannt und er wollte sie nicht tiefer hineinziehen; obwohl sie ja ohnehin am tiefsten von allen mit drinnen steckte - ihr Vater war schließlich der dunkle Lord.
"Ich werde es versprechen, sofern du mir versprichst, dass ich danach nicht mehr nur die Rolle des Beobachters innehabe.", lenkte er ein, "Denn es wäre nicht meine Rache, wenn du sie ausführst, Kath."
Und damit nahm er den Blick von ihr.

Kath schaute Shawn an. "Wie ich sagte, aufspüren, beobachten ..." Würde er es wirklich dabei belassen bis er bereit wäre eine Chance gegen ihn zu haben? "Du würdest ihn herlocken. Doch würde ich dann endlich meine Rache erfüllt bekommen?" Kath schaute zum Lehrertisch hinüber. Professor Carrow war noch nicht wieder da. Was würde Shawn in der nächsten Unterrichtsstunde blühen? Würde der Cruccio-Fluch zur Normalität werden?
"Ich werde es versprechen, sofern du mir versprichst, dass ich danach nicht mehr nur die Rolle des Beobachters innehabe." "Denn es wäre nicht meine Rache, wenn du sie ausführst, Kath."
Sie schaute ihn an. "Ich habe nicht vor Pyrites anzugreifen, die Chance hatte ich oft genug, aber Pyrites hat mich nie gereizt. Das klingt für dich vielleicht seltsam, weil du ihn so hasst. Aber für mich sind andere Todesser noch schlimmer. unterschätze ihn bloß nicht, denn er ist leider, ein sehr begabter Zauberer." Sie nickte:"Ich verspreche, ich werde ihn nicht angreifen oder deine Rache übernehmen oder sonst was." , sagte sie ernst. Das einzige was sie tun würde wäre Schüler zu retten, falls Pyrites einen seiner Mordlüstigen Momente bekommen sollte, doch das würde nichts mit Shawn zu tun haben, hoffe zumindest Kath. "Also? Soll ich ihn herlocken?"

Shawn blickte Kath lange Zeit schweigend an, auch als sie ihm bereits ihre Frage gestellt hatte.
Ihm gingen viele Dinge durch den Kopf, als er langsam realisierte, dass sie ihm wirklich helfen würde - dass er seine Rache bekäme und sie Pyrites herlocken würde. Er sah Ryan vor sich, wie dieser ihn auf seine typische Art und Weise anblickte und lächelte, und daneben Haley, wie sie eine Grimasse schnitt und dann in ihr Lachen ausbrach. Natürlich bildete er sie sich nur ein, es waren nur Bruchstücke seiner Erinnerungen, aber sie ließen ihn nur noch einmal bestätigen, dass Kaths ihn herlocken sollte.
Für seinen Zwillingsbruder Ryan, für seine beste Freundin Haley, die muggelstämmig und damit in Gefahr war. ... und für all die anderen, die auf Pyrites Konto gingen.
"Lock ihn her, Kath. Ich bin bereit.", sagte Shawn so ernst, dass es keinen Zweifel mehr daran geben konnte, dass es so sein sollte. Sein Blick war ebenso ernst geworden und schien meilenweit von dem Blick des sonst so fröhlichen und aufgeschlossenen Jungen entfernt zu sein, ebenso schien seine Gutmütigkeit in diesem Blick zu fehlen.
"Und dann werde ich ihm zeigen, dass er sich nicht an einem O'Riley hätte vergreifen sollen."
Letzteres sagte er so bestimmt, wie er nur konnte, wobei ihm schmerzlich bewusst war, dass es so klang, als wenn er eine gewisse Blutsehre verteidigen würde. Er besaß diese, stammte aus einer alten Zauberfamilie, auch wenn er anscheinend der letzte Lebende von ihnen war, und hatte, wie zuvor an diesem Tag in VgddK erwähnt worden war, sogar den schwarzmagischen Zauberer Lancester O'Riley als Vorfahre. Aber dessen Weg würde er freiwillig niemals beschreiten ... das war vor Generationen gewesen und er war mit seinem Zwillingsbruder die neue Generation.
Er würde aufpassen müssen, damit Haley nichts mitbekam. Und auch, wenn es ihm widerstrebte, er würde sie dann sogar lieber in der Nähe der Slytherins wissen, auch wenn diese oftmals keine gute Einstellung hinsichtlich ihrer Abstammung hatten. Dennoch ... selbst die wären besser als ein gefürchteter Todesser und der beste Freund, der diesen duellierte.
Und Marchi ... Sie würde sich ebenso aus dieser Sache raushalten müssen. Sie unschuldig in Gefahr zu bringen, das würde Shawn nicht aushalten. Sobald Kath Pyrites nach Hogwarts oder Hogsmeade gelockt hatte, würde er dafür sorgen, dass auch sie nicht dabei war.
Damit auch er irgendwie ruhig blieb.

Kath nickte angesichts Shawns Bestimmtheit und stand auf:"Dann mach ich mich mal auf den Weg zu meinem liebsten Herr Papa.",sagte sie und betonte die letzten Worte besonders ironisch. "Wenn ich bei ihm aufkreuze wird er jemanden her schicken der mich unter Kontrolle halten soll. Und ich bin mir sicher er wird Pyrites schicken, wenn er nicht sogar dort ist und mich empfängt.", sie nickte archi kurz zu und verließ dann wortlos die große Halle.
Sie schluckte, sie hatte eigentlich keine große Lust im Hauptquatier ihres Vaters aufzutauchen, doch ihr blieb nichts anderes übrig wenn sie Shawns Schicksal unter Kontrolle halten wollte.

Sie würde Kira nicht mehr bescheid sagen, die Sache sollte so schnell wie möglich ablaufen. Sie ging raus auf das Gelände von Hogwarts. Dort verwandelte sie sich, in einen schönen, rießigen schwarzen Adler und flog los. Auf zum Haus der Malfoys. Dorthin wo sie ihren Vater ohne Gefahr hinrufen konnte.

Haus der Malfoys

Shawn sah Kath an, die nickte, aufstand und Marchi zum Abschied zunickte. Dann verließ sie die große Halle und Shawn sah ihr nach, nur um dann zu Marchi zu blicken.
"Dann sollten wir die Zeit dazwischen irgendwie ... rumkriegen, was?"
Er versuchte möglichst ruhig und gelassen zu klingen, als würde nicht das ihn erwarten, was ihn erwartete. Darüber hinaus versuchte er sein übliches Lächeln aufzusetzen, aber es misslang ihm so ziemlich und er seufzte deshalb nur und beließ es dann bei einem leicht müden Blick zu ihr.
"Aber der Hunger ist mir vergangen ..."

Shawns Mühe normal zu wirken machte Marchi ungewohnt traurig. Sie hatte zwar nicht alles aus dem Gespräch verstanden und sie wusste auch nicht wer dieses Mädchen war, oder was dieses unübersehbare tiefe verständniss zwischen den beiden gewesen war, aber sie begriff für sich selbst dass dies nicht der zeitpunkt war um ihre leichte Eifersucht, ihre Angst um Shawn oder das Unbehagen über dass was sie verstanden hatte zu äußern.
Ihr Verstand und ihr Herz sagten ihr dass das was Shawn vor hatte falsch war, aber sie war weder in der Position noch in der Macht ihn zu belehren. Er würde es selbst begreifen müssen.
Also lächelte sie ihn nur an. "Da wird uns schon was einfallen!" lachte sie als er feststellte dass sie die Zeit irgendwie rumkriegen müssten. Und als er sagte dass er keinen Appetit mehr habe schüttelte sie den Kopf und setzte eine gespielt strenge Miene, nach Art McGonalgals auf. "Das kommt überhauptnicht in Frage O'Riley! Sie müssen etwas essen sonst werden sie die nächsten Schulstunden nicht durchhalten!", dann grinste sie ihn aufmunternt an. "Komm schon, iss und dann zeig ich dir meinen Lieblingsplatz, wo man die ganzen Länderein sieht!"

Ginny betrat die große Halle. Sie sah sich um, die meisten der Gryffindors saßen schon am langen Haustisch und aßen. Sie selbst war zu spät, weil sie von einer Erstklässlerin angesprochen wurde. Diese hatte sich verirrt, und sie hatte ihr geholfen den Weg zu finden. Nun musste sie sich beeilen, um noch essen zu können, bevor sie sich zu Zauberkunst aufmachte. Sie ging am Tisch entlang, den Blick auf Marchi geheftet, die sie schon entdeckt hatte. Sie saß zwar gerade mit Shawn zusammen, aber wenn sie störte, dann würde Marchi sie schon darauf aufmerksam machen.
Ginny ließ sich neben ihrer Freundin nieder und tat sich etwas von den Hähnchen und Kartoffeln auf. Außerdem nahm sie sich eine Schale mit Salat. Sie hatte zwar ziemlichen Hunger, aber sie hatte einfach das Bedürfnis nach der langen Zeit der Ferien, die Marchi und sie getrennt hatte, wieder mit ihr zu reden.
"Hast du schon das von den Carrows gehört? Der erste Tag und schon legen sie sich mit den Schülern an.", flüsterte sie Marchi ins Ohr. Sie hatte keine Lust, dass Shawn das mitkriegte.

Ginny! Endlich war sie da. Marchi wusste, wenn sie jemandem von all diesen Geschehnissen erzählen konnte, dann ihr. Doch vielleicht nicht hier vor Shawn, doch wie sollte sie ihr bedeuten dass sie ihr später was zu erzählen hatte ohne dass Shawn es mitbekam? Doch Ginny war es die das Thema anschnitt. " Hast du schon das von den Carrows gehört? Der erste Tag und schon legen sie sich mit den Schülern an." fragte Ginny sie leise. Marchi nickte und beugte sich näher zu ihr, damit Shawn nicht alles mitbekam, wobei er sowieso reichlich in Gedanken versunken schien. "Ich war sozusagen live dabei! Ich muss dir unbedingt was darüber erzählen und-" sie machte eine Pause. "- und über noch was anderes. Gehen wir nach dem Unterricht raus?" Marchi wollte vermeiden dass noch jemand außer Ginny von all den Dingen erfuhr die am Vormittag geschehen waren, die diese Kath und Shawn besprochen hatten.

Ginny unterbrach kurz ihr Essen, um Marchi erschreckt anzuschauen. "Du warst live dabei?", flüsterte sie ängstlich. Mit den Carrows war nicht zu spaßen, und sie hoffte wirklich, dass Marchi auf sich aufgepasst hatte.
"Alles okay bei dir?", fragte sie ihre Freundin.
Gehen wir nach dem Unterricht raus? Ginny nickte. Marchi musste ihr unbedingt erzählen, was passiert war, während sie mit McGonagall den anderen Schülern geholfen hatte. Ginny selbst war im Verwandlungsraum geblieben, und als Marchi dann reingekommen war und ihnen die Hausaufgaben mitgeteilt hatte, musste sie gleich zu Kräuterkunde gehen und hatte keine Zeit, ihre Freundin auszufragen. Nun war sie noch gespannter, was diese zu erzählen hatte.
Nun wandte sich Ginny an Shawn. "Ist alles okay bei dir?", fragte sie ihn.